Job Interview: Dos and Don'ts

Deloitte-Recruiterin Sarah gibt Tipps für ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch. Als Recruiterin schaut sich Sarah wöchentlich bis zu 100 CVs an und verrät euch hier die besten Tipps für Ihre Vorstellungsgespräche.

In deinen Jobs hast du schon mehr als 500 Bewerbungsgespräche geführt. Was machen die meisten Bewerber falsch?

Nicht vorbereitet zu sein. Wenn man sich gar nicht über das Unternehmen, den Bereich und den jeweiligen Job informiert, für den man sich beworben hat, kann es durchaus ein eher schwieriges und zähes Gespräch geben. Wir erwarten nicht, dass man alles darüber weiss, aber nicht vorbereitet zu sein, zeigt u.a., dass man sich für wichtige Meetings nicht entsprechend vorbereitet, ggf. auch kein wirkliches Interesse vorhanden ist und dies kann sich natürlich in den Berufsalltag hineinziehen.

Was ist deiner Meinung nach das grösste No-Go beim ersten Vorstellungsgespräch?

Es kommt immer wieder vor, dass Bewerber eine falsche Selbstwahrnehmung haben und dadurch schnell arrogant oder überheblich wirken können. Hier ist eine gesunde Portion Selbstvertrauen mit dem richtigen Mass an Selbsteinschätzung der Schlüssel. Schwierig wird es auch, wenn BewerberInnen über den aktuellen / ehemaligen Arbeitgeber oder die KollegInnen schlecht sprechen. Davon kann ich nur abraten, da dies eine Frage der Loyalität ist. Wir stellen uns dann unweigerlich die Frage, ob die Person auch so über uns reden wird, wenn sie uns verlässt. Es gibt sicherlich in jedem Job Dinge, die einem weniger gefallen, allerdings kann man diese Dinge auch adäquat im Gespräch erwähnen.

Worauf achtet ihr besonders im Bewerbungsgespräch?

Es sollte darauf geachtet werden, dass nicht zu viele Standardfloskeln verwendet werden, denn wir wollen natürlich den Kandidaten kennenlernen und keine auswendig gelernten „Lehrbuchantworten“. Spätestens im Arbeitsalltag merkt man, wie eine Person wirklich ist – haufenweise geschönte Antworten aus dem Vorstellungsgespräch sind daher suboptimal. Viele Bewerber sind übrigens der Auffassung, dass es im Vorstellungsgespräch einzig darum geht, sich selbst in einem möglichst positiven Licht darzustellen. Sie vergessen aber dabei, dass sie dasselbe Recht haben herauszufinden, ob sie dort überhaupt arbeiten möchten, ob der Job für sie in Frage kommt. Daher ist Vorbereitung essentiell und die Kandidaten sollten sich vorab überlegen, welche Infos für sie wichtig sind. Am Ende des Gesprächs sollte man als Bewerber wissen, ob man sich vorstellen kann, für das Unternehmen zu arbeiten. Schliesslich soll man sich im neuen Job auch wohl fühlen.

Heutzutage verbringt man so viel Zeit im Büro, da ist die Sozialkomponente sowie das Arbeitsklima durchaus nicht zu unterschätzen.

Wir bei Deloitte bieten den Kandidaten üblicherweise immer die Möglichkeit eines Lunches oder einer Kaffeepause mit möglichen künftigen Kollegen. Das wird eher informell gehalten – weder jemand aus dem Human Resources Bereich noch der zukünftige Vorgesetzte sind dabei. Uns geht es hierbei darum, ob sowohl für uns als auch für den Kandidaten die Vorstellungen übereinstimmen. Sollte dies nicht automatisch seitens Arbeitgeber angeboten werden, rate ich den Kandidaten gerne auch direkt danach zu fragen.

Du schaust dir pro Woche ca. 100 Bewerbungsschreiben sowie CVs an, worauf achtest du besonders?

Beim ersten Blick achte ich auf ein stimmiges Layout. Zu vermeiden sind unterschiedliche Schriftarten oder Farben. Dann geht es weiter mit den klassischen Dingen: Durchsicht des Werdegangs, Bildungsweg, relevante Skills. Wir haben rund 30 Sekunden pro CV zur Verfügung, wer also schon Verfügbarkeit, Arbeitspensum und Salärvorstellung direkt mitangibt macht den Recruitern und sich selbst das Leben einfacher. Das Wichtigste sollte daher auf einen Blick ersichtlich und ein roter Faden vorhanden sein. Lücken im Lebenslauf sind nicht schlimm, aber sie sollten im CV bereits erklärt werden. Bei ausländischen Staatsbürgern ist zu wünschen, dass die jeweilige Person ihre Arbeitsbewilligung mit angibt.

Was würdest Du ausserdem raten?

Interesse und Motivation ist generell das A und O im Bewerbungsprozess. Immer wieder erhalten wir Motivationsschreiben, bei denen man sofort sieht, dass diese an zig Unternehmen verschickt wurden. Das sollte man in jedem Fall vermeiden. Macht euch die Mühe und erstellt ein individuelles Anschreiben unter jeweiligem Bezug auf das Stelleninserat und warum ihr gut zu der Stelle passt. Gepaart mit einem guten und übersichtlichen Lebenslauf stehen die Chancen auf einen Karriereeinstieg gut!

Kontakt

Firma: Deloitte
Kontakt:
E-Mail:no-replay-001-info@zsuz.ch
Tel. direkt:D: +41 58 279 65 29
Web: www.deloitte.com

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